środa, 11 października 2023

Freedom Festival - in memoriam Taduesz Kościuszko

Tadeusz Kosciuszko, ein Held mit einem etwas schwer auszusprechenden Namen und einer ausserordentlich reichen Lebensgeschichte, die als Kulissen für eine Fernsehserie dienen könnte.

Wersja Polska: LINK
English version: LINK

Freiheit, dieses Wort stand für Kosciuszko im Zentrum all seiner Handlungen. Im Laufe seines Lebens erlebte er, wie sein Heimatland Polen allmählich seine Unabhängigkeit verlor. Er setzte seine Talente und Erfahrungen ein, um dies zu verhindern, und als Polen am Ende des 18. Jahrhunderts von seinen Nachbarn geteilt wurde, versuchte er, sein Land wieder auf die Weltkarte zu bringen. Kosciuszko war zu diesem Zeitpunkt ein erfahrener Stratege und Ingenieur, ein Brigadegeneral der US-Armee, ein Held des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, ein Konstrukteur des bis heute bewunderten West Point Forts und vieler anderen Befestigungsanlagen. Seine Fähigkeit, eine Armee zu organisieren, im wechselhaften Schicksal der Schlacht zu improvisieren sowie seine Kenntnisse in Militärtechnik und Quartiermeisterei brachten ihn an die Spitze des Kampfes um die polnische Unabhängigkeit. Nach beachtlichen Erfolgen musste er sich jedoch der überlegenen russischen Armee von Zarin Katharina II. geschlagen geben und verbrachte zwei Jahre in Gefangenschaft. Nach der Befreiung durch Paul I. kehrte er über Schweden und England in die Vereinigten Staaten zurück, währenddessen befand er sich stets unter dem wachsamen Auge russischer Agenten. In London wurde er als "Freiheitsheld" begrüsst und in den USA trieb eine ihn herzlich willkommen heissende Menschenmenge seine Pferde an und zog seine Kutsche vom Hafen bis zu dem Hotel, in dem er übernachten sollte. Im geopolitischen Puzzle der sich dynamisch verändernden Welt des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts war er eine der am häufigsten erwähnten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, man nannte ihn gar den "Verteidiger der Völker gegen Despoten".



Gleichheit: «Es reicht nicht aus, einem Menschen die Freiheit zu geben, man muss ihn auch lehren, sie zu nutzen». Diese Worte aus Kosciuszkos Testament sind eine wunderbare Zusammenfassungen seines Wirkens. Als Dank für seinen Respekt und seine Unterstützung der indigenen Völker Amerikas überreichte der Häuptling Kleine Schildkröte (Mishikinakwa) Kosciuszko einen Tomahawk. Als verdienter Mitstreiter im Kampf um die Unabhängigkeit der USA erhielt er von der Regierung Land mit Sklaven. Er verkaufte einen Teil dieses Besitzes, kaufte die Sklaven frei und hinterlegte eine gewisse Summe zur Einrichtung von Schulen zur Förderung von Schreib- und Lesekompetenzen für afroamerikanische Kinder. Als er die Staaten verliess, bat er seinen Freund und späteren Präsidenten Thomas Jefferson, so viele Sklaven wie möglich freizukaufen, wenn der US-Kongress seinen Sold nachzahlen würde. Er hielt die damalige Gesellschaftsordnung für ungerecht und befreite deshalb seine Untertanen auf dem Gut Siechnowice in Polen. Als Staatsoberhaupt erklärte er: "...bei der Verteidigung des Vaterlandes zahlt sich für mich die Gleichheit aus, und deshalb werden der Jude, der Bauer, der Adelige, der Priester und der Bürger von mir gleichermassen geachtet". Nachdem er sich in der Schweiz, in Solothurn niedergelassen hatte, unterstützte er die Armen und Bedürftigen, gab grosszügige Almosen, kaufte Medikamente und half auf jede erdenkliche Weise. Seine Freundlichkeit ist bis heute in Erinnerung geblieben.



Kunst, dieser Bereich der Interessen von Tadeusz Kosciuszko ist nicht so gut dokumentiert und erschliesst sich nur teilweise seinen Biographen. Während er einerseits mit seinen Ideen von Freiheit und Gleichheit seiner Zeit voraus war, war er andererseits im Bereich des gesellschaftlichen Lebens ein Vertreter seiner Epoche. Es gehörte damals zum guten Ton, Französisch zu sprechen, zu tanzen, ein Instrument seiner Wahl zu spielen und sogar zu zeichnen oder zu malen. Es ist nicht überliefert, ob Kosciuszko tanzen konnte, aber er konnte sicher zeichnen und war ein hervorragender Kopist. Unter anderem studierte er an der Königlichen Akademie für Malerei und Bildhauerei in Paris. Aus seinen Briefen und den Erinnerungen seiner Zeitgenossen geht hervor, dass er bei gesellschaftlichen Anlässen Teilnehmer porträtierte oder sich in seiner Freizeit der Malerei widmete. Er war auch ein Melomane, hörte leidenschaftlich gerne Musik und die von ihm komponierten musikalischen Werke sind erhalten geblieben.

Dieser kurze Abriss zeigt bereits eindrücklich, was für eine schillernde Persönlichkeit dieser Soldat, Ingenieur und Anführer im Kampf für Freiheit war. Mit dem Freedom Festival wollen wir zeigen, dass die von Kosciuszko gelebten Ideen auch heute noch aktuell sind.

Übersetzung: Language Masters, Zürich

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PROGRAMM

2 März 2024, Uhr 18.00; Grosser Konzertsaal, Solothurn 

Tickets: LINK

Kompositionen von: Felix Yaniewicz, Grażyna Bacewicz, Karol Szymanowski, Helena Winkelman, The Stone Alphabet

Mitwirkende: Carmina Quartet und The Stone Alphabet

Das 1984 in der Schweiz gegründete CARMINA QUARTETT blickt auf eine lebendige und preisgekrönte Karriere zurück: Von ersten Erfolgen an internationalen Wettbewerben (u.a. Gewinn des Premio Paolo Borciani im Jahr 1987) und prägenden Beziehungen zu Mentoren wie Sandor Végh und Nikolaus Harnoncourt führte der Weg zu einer regen internationalen Konzerttätigkeit mit Auftritten in bedeutenden Sälen wie der Wigmore Hall (London), dem Amsterdamer Concertgebouw, der Weill Recital Hall (New York), dem Sydney Opera House und der Suntory Hall (Tokyo). Für seine über 30 CD-Einspielungen erhielt das Quartett renommierte Auszeichnungen wie den Gramophone Award, den Diapason d'Or, den Choc du Monde de la Musique, den Preis der Deutschen Schallplatten-Kritik, eine Grammy Nominierung sowie den Record Academy Award of Japan 2008. Das Quartett pflegt ausserdem das Zusammenspiel mit Musikern wie Wolfgang und Sabine Meyer, Hiroko Sakagami, Teo Gheorghiu, Rolf Lislevand und Thomas Grossenbacher. Seit 2018 tritt das Quartett in neuer Besetzung auf: Neben Matthias Enderle (1. Geige) und Wendy Champney (Viola), zwei Gründungsmitgliedern des Quartetts, musizieren neu Agata Lazarczyk an der zweiten Geige und Chiara Enderle Samatanga am Cello.  https://www.carminaquartet.com/

©Carmina Quartet

Mit dem Quartett «The Stone Alphabet» entdecken Sie ein einzigartiges, faszinierendes Klanguniversum. Sie tauchen ein in eine Welt, in der die Stille genauso mächtig ist wie der Klang selbst. «The Stone Alphabet» versteht es meisterhaft, aus einfachen, ruhigen und subtilen Stimmungen, Farben und fesselnde musikalische Texturen zu schaffen. Ihre Kompositionen entstehen im Kollektiv und erzählen fantastische Klanggeschichten, setzen prägnante Statements und entführen Sie in eine beinahe bildhaft-lyrische Klangwelt. Das Besondere an «The Stone Alphabet» sind ihre ungewöhnlichen Instrumente. Von Orgalitho über Fender-Rhodes bis hin zu Lithophonen und Stein-Gongs - sie kombinieren scheinbar vertraute Klänge mit Klangwelten aus Stein. Das Alphabet umfasst eine breite Palette an Instrumenten, darunter auch Vierteton-Clavinet, Stein-Tische, Stein-Glocken, Handsteine, Sinuswellengeneratoren, Gongs, Trommeln, Midi-Keyboard und eine schier unerschöpfliche Vielfalt an größeren und kleineren Klangerzeugern. «The Stone Alphabet» bringen oft Künstler:innen aus verschiedenen Genres und Hintergründen zusammen, um gemeinsam mit ihnen Einzigartiges zu erschaffen. Sie organisieren internationale Symposien zur Erforschung von neuen Klangwelten, organisieren Steinmusik-Konzerte/Festivals oder kreieren Veranstaltungen, welche die Verbindung zwischen Musik und bildender Kunst thematisieren. «The Stone Alphabet» ist die Frucht einer mehrere Jahrzehnte umfassenden künstlerischen Forschungstätigkeit und der intensiven Zusammenarbeit von vier gemeinsam komponierenden Musikerpersönlichkeiten: Matthias Brodbeck, Dominik Dolega, Felix Perret und Mathias Steinauer. https://thestonealphabet.ch/bios/

©The Stone Alphabet, fot. Daria Kolacka

26. Mai 2024, Sonntag, Stadtspiel für Kinder und Jugendliche: was bedeutet es, ein Held zu sein.

6 thematische Stationen im Stadtraum: Freiheit, Gleichheit, Kunst, Wohltätigkeit, Politik, Welt

Zwei Alterskategorien: 5 - 10 Jahre und 10 - 15 Jahre und ein süsser Preis für jeden Teilnehmer nach Absolvierung der Strecke.

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